Technische Bürsten

Technische Bürsten dienen Anwendungen in Industrie- und Handwerksbetrieben. Es gibt sie in sehr unterschiedlichen Ausführungen. Bürstentypen können unter anderem nach ihrer Form in Walzen-, Rund-, Teller- oder Lattenbürsten unterschieden werden, nach speziellen Funktionen beispielsweise in Riemen-, Rohr-, Topf- und Pinselbürsten.

Technische Bürsten: Einsatzzwecke von Rund- und Walzenbürsten
Dieser Bürstentyp ist sehr häufig anzutreffen. Oft verfügen die Rund- und Walzenbürsten über eine Metallbandfassung und sind als spiralförmige Streifenbürsten auf Wellen befestigt. Die Bauform ermöglicht einen hohen, fast lückenlosen Besatz der Bürstenfasern. Einsatzmöglichkeiten sind:

  • Walzwerkindustrie: Enzunderung, Vermeiden von Beizrückständen und des Silberbronze-Effekts, Entfetten, Entfernen von Walzabrieb, Reinigung der Bandoberfläche
  • Metallverarbeitung: Entgraten, Entrosten, Aufrauen von Stahl- oder Buntmetallflächen, Entfernen von Kunststoffbeschichtungen oder Strahlmitteln, Oberflächenfinish von Blechen
  • Druckindustrie: Reinigen von Offsetfolien, Befeuchten von Papierbahnen, Waschen des Gummituchs einer Offsetdruckmaschine
  • Nahrungsmittelindustrie: Schälen und Reinigen von Hartfrüchten, Trommelreinigung in der Gemüseverarbeitung

Die technischen Bürsten dieser Bauform kommen darüber hinaus in weiteren Industriebereichen zum Einsatz, darunter in der Baustoff-, Keramik- und Textilindustrie, in der Kunststoffverarbeitung, bei Förderanlagen sämtlicher Industriezweige und in der Holzverarbeitung. Wenn sie gestanzt wurden, eignen sie sich durch ihr geringes Eigengewicht und die Bauart für Bürstarbeiten, die mit geringer Umdrehungszahl und wenig mechanischer Belastung stattfinden. Das ist zum Beispiel die Verteilung von flüssigen Stoffe in der Blech- und Holzbearbeitung. Auch für Reinigungsarbeiten, Transporte und sogar das Pudern von Backwaren verwendet man diese Bürsten.

Technische Bürsten in weiteren Formen
Latten- oder Leistenbürsten sind schlank mit einem Grundkörper aus Kunststoff oder seltener Holz und Metall. Sie dienen dem Abstreifen vor Reinigungsarbeiten, der Geräuschdämpfung in CNC-Maschinen und dem Aufrichten von Kartonagen-Zuschnitten. Riemenbürsten bestehen aus einem flexiblen Riemenkörper mit Bürstenbesatz. Die Bürstenoberfläche kann sich damit den meisten Konturen anpassen. Eine Riemenbürste kann horizontal oder vertikal eingesetzt werden und eignet sich ideal als Querbürstsystem. Die Riemen können Keil-, Flach- und Zahnriemen sein. Ihre Einsatzmöglichkeiten sind:

  • Reinigung von ansonsten schwer zugänglichen Stellen
  • Entfernung von Ablagerungen quer zur Laufrichtung auf Bändern im Durchlaufverfahren
  • schonender Transport von empfindlichen Werkstücken

Tellerbürsten rotieren, ihre Standarddurchmesser liegen zwischen 70 und 300 mm. Die Besatzanordnung ist sehr flexibel. Einsatzgebiete sind Reinigungen, Wachsen und Polieren sowie Entgraten und Schleifen. Technische Bürsten in den verschiedensten Variationen finden sie hier: https://www.ebnat.ch/spezialitaeten.html

Technische Bürsten gegen elektrostatische Aufladung
Mit Antistatikbürsten lässt sich die elektrostatische Aufladung von nicht leitenden Stoffen unterbinden. Diese ist ein sehr ernster Störfaktor. Sie verursacht in der Produktion Qualitätsverluste und kann sogar zur Brand- oder Explosionsgefahr führen. Darüber hinaus stört sie elektronische Systeme wegen des elektrostatisch angezogenen Staubs. Beim Entstauben mit einem konventionellen Bürstenbesatz würde sich dieser Effekt verstärken, denn es entsteht zusätzliche Reibungselektrizität. Daher bestehen die Borsten von Antistatikbürsten aus speziellen Materialien, die elektrisch leitend sind und damit die Aufladung ableiten, gleichzeitig aber nicht die Oberflächen angreifen. Unter dieser Prämisse scheidet Metalldraht aus. Man verwendet metallbedampfte Kunststofffasern und bei einigen Antistatikbürsten das Konstruktionsprinzip des Staubwedels. Sie entstauben und leiten zugleich die statische Aufladung an den Oberflächen ab.

Abdichtung durch technische Bürsten
Die Bürsten können auch Dichtungsaufgaben übernehmen. Hierfür sind sie als U-förmig gebogener Blechstreifen konstruiert, in den der Besatz eingelegt wurde. Die Befestigung erfolgt durch Nuten oder Metallprofile.