Ausbildung als Naturheilpraktiker

Der Beruf des Naturheilpraktikers wurde in der Schweiz im Jahr 2015 geregelt. Wer den staatlich geregelten Berufsabschluss schafft, darf sich anschliessend „Naturheilpraktiker mit eidgenössischem Diplom“ nennen. Damit zählt der Naturheilpraktiker in der Schweiz zu den Gesundheitsfachpersonen. Ein richtig ausgebildeter Naturheilpraktiker kann Patienten bei chronischen oder akuten Gesundheitsstörungen mit alternativmedizinischen Behandlungskonzepten unterstützen.

Auch Naturheilpraktiker hören Patienten ab, betrachten den Mensch aber ganzheitlich

 

Ausbildung ist in Module aufgeteilt

Die Ausbildung als Naturheilpraktiker wird in der Schweiz von verschiedenen Instituten und Einrichtungen angeboten (unter anderem auch bei der Swiss Prävensana Akademie) und ist in verschiedene Module aufgeteilt:

  • Medizinische Grundausbildung und Vermittlung fachspezifischer Berufskompetenzen
  • Fachrichtungsspezifisches Wissen
  • Gesundheit und Ethik
  • Arbeiten als Therapeut
  • Betriebsführung und – management
  • Praktische Ausbildung
  • Absolvierung Berufspraxis unter Mentorat

Für die Ausbildung muss man ca. 3 Jahre ansetzen, ein anschliessendes Mentorat dauert 2 bis 5 Jahre.

Unterschiedliche Fachrichtungen möglich

Wer als Heilpraktiker arbeiten will, kann sich schon während der Ausbildung für eine Fachrichtung besonders ausbilden lassen. Vier Fachrichtungen sind vorgesehen:

  • Homöopathie
  • Ayurveda-Medizin
  • TCM: Traditionelle chinesische Medizin
  • TEN: Traditionelle Europäische Naturheilkunde

 

Schweiz fördert Vorbereitung auf eidgenössische Prüfungen

Das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) fördert solche Kurse, die auf eine eidgenössische Prüfung vorbereiten, großzügig. So können Bundeszuschüsse bis zur Hälfte der Kosten erlangt werden. Das reduziert den selbst aufzubringenden Anteil für die Ausbildung deutlich. Welche Kurse gefördert werden, wird stets auf einer Meldeliste des Staatssekretariats aktualisiert, darunter finden sich Kurse für alle vier o.a. Fachrichtungen.

 

Eigenverantwortliches Arbeiten bei freier Zeiteinteilung

Wer die Prüfung geschafft hat und sich selbstständig macht, kann sich die Zeit frei einteilen und darf eigenverantwortlich arbeiten. Wer sich dabei ständig weiterbildet, nimmt auch neue Erkenntnisse der Wissenschaft leicht auf. Der Heilpraktiker sieht den Mensch vor ihm immer als Ganzes und hat den Ehrgeiz, nicht nur die Symptome zu behandeln, sondern der Ursache unter Einbeziehung von Körper, Seele und Geist auf den Grund zu gehen.

Naturheilpraktiker sehen Körper und Seele als Ganzes und suchen in beidem die Ursache für Gesundheitsstörungen

 

Weiterbildung zum Naturheilpraktiker

Vielfach ergreifen auch Menschen den Beruf, die ohnehin schon im Gesundheitsbereich arbeiten und sich über eine Weiterbildung das Wissen aneignen. Häufig geschieht dies z.B. bei:

  • Ergotherapeuten
  • Physiotherapeuten
  • Krankenpflegern
  • Arzthelfern
  • Rettungsassistenten

und anderen Berufen aus dem medizinischen oder therapeutischen Bereich. Häufig fällt es diesen Berufsgruppen leicht, die Höhere Fachprüfung (HFP) abzulegen, um anschliessend eine eigene Naturheilpraktiker-Praxis zu eröffnen und auch mit den Krankenkassen die Leistungen nach einem festgelegten Schlüssel abzurechnen.

 

Kantonale Bewilligung teilweise erforderlich

Auch wenn die Ausbildung als Naturheilpraktiker in der Schweiz vom Bund einheitlich geregelt ist, so ist die spätere Zulassung von Kanton zu Kanton unterschiedlich. Einige Kantone verlangen ein solches Diplom für die Bewilligung der Selbstständigkeit, andere (z.B. Zürich) verlangen das Diplom nicht. Wer sich als Naturheilpraktiker in der Schweiz selbstständig machen möchte, benötigt auf jeden Fall vorher eine behördliche Bewilligung. Das abgelegte Diplom in Verbindung mit Berufserfahrung ist im Regelfall ausreichend für die Bewilligung einer Praxis.

Einfühlungsvermögen erforderlich

Da der Naturheilpraktiker immer mit Menschen zu tun hat, eignet sich der Beruf vor allen Dingen auch für Leute, die ein sehr gutes Einfühlungsvermögen haben, damit man sich auch in den Patienten und seine Gefühlswelt hineinversetzen kann. Was bewegt ihn, wie denkt er, was belastet ihn? Der ganzheitliche Ansatz des Heilpraktikers bezieht immer auch die Psyche mit ein.