Die Schweizer Strompreise bleiben 2019 konstant
Nach den jüngsten Berechnungen der Eidgenössischen Elektrizitätskommission (Elcom) bleiben die Strompreise Schweiz im Jahr 2019 konstant. Zum ersten Mal seit Jahren wurde damit eine Preisstagnation erreicht, welche viele örtliche Haushalte freuen dürfte. Regionale Differenzen und finanzielle Unterschiede zwischen den Tarifen lassen jedoch kein pauschales Urteil zu.
Die Preisentwicklung und ihre Komponenten
Kantonsübergreifend wurden die Preise im Rahmen der großen statistischen Erhebung ausgewertet. Die Prognosen für das Jahr 2019 sehen einen Preis von 20,5 Rappen pro Kilowattstunde vor. Der Anstieg zum vorherigen Jahr liegt bei gerade einmal 0,1 Rappen. Für die Berechnungen der Eidgenössischen Elektrizitätskommission (Elcom) wurden die Preise von rund 650 Netzbetreibern in der Schweiz ausgewertet. Folglich handelt es sich um ein aussagekräftiges Ergebnis, das bereits in den vergangenen Jahre den Ruf einer präzisen Vorhersage innehatte. Dafür werden die vier wichtigen Säulen der Preisgestaltung einzeln untersucht:
- Netznutzungstarif
- Energietarif
- Abgaben an das Gemeinwesen
- Netzzuschlag
Während die Abgaben an das Gemeinwesen und der Netzzuschlag konstant bleiben, steigen die Energietarife im kommenden Jahr etwas an. Die Strompreise Schweiz stellen dabei international keine Ausnahme dar. Doch die Reduktion der Netznutzungstarife um zwei Prozent reicht aus, um diesen Anstieg praktisch auszugleichen. In den nächsten Jahren wird es jedoch mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht weiter möglich sein, die steigenden Energiekosten auf diese Art zu kompensieren.
Die Auswirkungen für Haushalte
Legt man dem typischen Haushalt mit vier Personen einen jährlichen Verbrauch von 4000 kWh zugrunde, so ergibt sich eine finanzielle Belastung von 820 Franken pro Jahr. Der Anstieg zum Jahr 2018 wird damit nur vier Franken betragen. Dieser statistische Umstand befreit die Verbraucher jedoch nicht vor ihrer Verantwortung, den passenden Netzbetreiber zu wählen. Zwischen den einzelnen Unternehmen bleiben auch im neuen Jahr wirtschaftliche Unterschiede erhalten. Während die Tarife bei 56 Prozent der Netzbetreiber nach aktuellen Angaben steigen, fallen sie bei allen anderen Betreibern leicht ab. Der Vergleich der verfügbaren Angebote offenbart, wo letztlich das Verhältnis von Preis und Leistung zu finden ist, welches den eigenen Vorstellungen entspricht.
Energietarife unter ökologischem Einfluss
Wie sich die Energietarife im Detail unterscheiden, hängt vom jeweiligen Angebot des Versorgers ab. Wird etwa ein ökologischer Produktmix eingesetzt, der viel Wert auf den Anteil der erneuerbaren Energien legt, so muss mit höheren Gesamtkosten gerechnet werden. Pauschal kann ein hoher Preis wiederum nicht als ein klares Signal für eine ökologisch verträgliche Variante angesehen werden. Auch der variierende Anteil an Eigenproduktion, den die Versorger in der Schweiz ihren Angeboten zugrunde legen, kann für die wirtschaftlichen Differenzen verantwortlich sein. Generell gilt der Strommarkt als sehr dynamisch. Verbraucher sind deshalb in regelmäßigen Abständen dazu angehalten, einen kontrollierenden Blick auf den eigenen Vertrag zu werfen und sich über dessen Statuten und Grundlagen in Kenntnis zu setzen.
Regionale Unterschiede bleiben bestehen
Bereits in den letzten Jahren konnten deutliche regionale Unterschiede in der Preisentwicklung festgemacht werden. Den aktuellen Zahlen zufolge können sich die Menschen in der Zentralschweiz oder in Graubünden auf sinkende Preise einstellen. Eine solche Entwicklung ist in anderen Kantonen kaum zu erwarten. In Biel oder Zug ist sogar mit Aufschlägen zu rechnen. Die Versorger erklären diesen Umstand wiederum mit den Netzkosten, zu deren Finanzierung sie beitragen müssen. So hängt es etwa von den topografischen Gegebenheiten des Versorgungsgebiets ab, wie hoch diese Gebühren ausfallen. Letztlich spiegeln sich diese in der Preispolitik wieder, die dann an die Verbraucher übermittelt wird. Die allgemeinen Daten der Elcom, die zuletzt veröffentlicht wurden, geben dabei nur das statistische Mittel wieder und lassen sich nicht in genau dieser Form auf den Einzelfall übertragen. Die Strombeschaffung wird immer mehr Digital, es wird in 2019 sicher einen Trend sein.