Gebaut wird immer. Doch so chaotisch die eigentlichen Arbeiten zuweilen auch wirken mögen – oft wird auf den Baustellen eine kluge Vorgehensweise eingehalten. Sie wiederum gehört zu den Aufgaben des Baumeisters, der seine Projekte möglichst kosten- und zeitsparend planen muss.
Der Baumeister – was ist das eigentlich?
Nach geltendem Recht kann ein Bauunternehmen in der Schweiz nur dann zum regulären Betrieb zugelassen werden, wenn es über fachlich geschultes Führungspersonal verfügt. In der Regel handelt es sich dabei um den Baumeister, der also in jeder Firma vorhanden sein muss. Er wiederum stellt sicher, dass das Unternehmen an sich sowie die dafür anfallenden Bautätigkeiten kompetent geplant und ausgeführt werden. Somit stellt sich für ihn nicht alleine die Frage, wie viele Mitarbeiter und welche Werkzeuge für den Bau eines Hauses benötigt werden. Auch die korrekte wirtschaftliche Abrechnung eines Projektes, das Entrichten von Steuern und Sozialleistungen oder das Überweisen der Löhne kann zu den Aufgaben eines Baumeisters gehören. Er ist der verlängerte Arm des Firmenchefs.
Wer kann sich für die Baumeisterausbildung anmelden?
Wer so viel Verantwortung übernehmen möchte, kommt um eine spezielle Zusatzqualifikation leider nicht herum. Sie bietet sich für alle Personen an, die bereits eine Ausbildung im Bereich des Handwerks oder des Baugewerbes vorweisen können. Ebenso muss eine Mindestdauer von sechs Jahren bestätigt werden, in denen der Interessent als Bauführer tätig war. Auch Bauarbeiter, die sich zum Polier hochgearbeitet haben und die ebenfalls mehrere Jahre als Bauführer im Einsatz waren, können sich für die Ausbildung bewerben. Ebenso steht dieser Bildungsweg allen Architekten sowie Ingenieuren und Technikern offen, die im Baugewerbe agieren und die über eine mehrjährige Berufspraxis in diesem Bereich verfügen. Eine Baumeisterausbildung können Sie zum Beispiel hier absolvieren.
Wie verläuft die Baumeisterausbildung?
Bauarbeiter, die alsbald eine Stelle als Baumeister annehmen möchte, können ihr Ziel im Rahmen einer Weiterbildung erreichen. Wichtig dabei ist es, dass die meisten Fach- und Berufsfachschulen in der Schweiz eine solche Qualifikation nur in den Wintermonaten anbieten – dann also, wenn die Arbeiten im Bauhauptgewerbe durch das Wetter ohnehin beinahe vollständig zum Erliegen kommen. Wer in dieser Zeit nicht daheim sitzen, sondern den nächsten Sprung auf der Karriereleiter absolvieren möchte, für den bietet sich eine solche Baumeisterausbildung an. Sie wird innerhalb von zwei Winterhalbjahren durchgeführt und nimmt jeweils eine Dauer von drei Monaten ein. Beendet wird die Ausbildung mit praktischen und theoretischen Prüfungen, ehe der Bewerber sein staatlich anerkanntes Diplom erhält.
Welche Inhalte werden in der Baumeisterausbildung vermittelt?
Jeder Bewerber muss zur Erlangung eines solches Diploms unterschiedliche Module belegen und diese erfolgreich beenden. In ihnen werden Kompetenzen vermittelt, die sich einerseits auf das Bauhandwerk an sich beziehen. Moderne Bautechniken, das Führen einer Baustelle, das Personal- und Kostenmanagement, der Einsatz von Werkzeugen und Maschinen sowie die Planung und Bearbeitung eines Projektes werden dort gelehrt. Andererseits benötigt der Baumeister auch das Wissen, wie er eine Firma zu führen hat – wie also gelangt er an die Aufträge, wie kann er die Persönlichkeit seiner Mitarbeiter schulen und wie optimiert er die Ausgaben und Einnahmen derart, dass das Unternehmen floriert? Grundlagen also, um einen Betrieb wirtschaftlich gesund in die Zukunft zu führen.