Erosionsschutz

Der Erosionsschutz soll die Bodenerosion eindämmen oder verhindert, die durch natürliche Ereignisse wie Wind und Überschwemmung sowie durch eine extensive Landnutzung wie Überweidung oder Abholzung entsteht. Von der Bodenerosion ist vor allem der fruchtbare Oberboden betroffen, der für die Landwirtschaft sehr wichtig ist.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Bodenerosion

Was passiert ohne Erosionsschutz?
Wenn die Bodenerosion nicht aufgehalten wird, verschlechtert sich die Qualität des Bodens drastisch. Man geht davon aus, dass von diesem Effekt in den letzten sieben bis acht Jahrzehnten rund 1,2 Milliarden Hektar Land weltweit betroffen waren. Das ist in etwa so viel wie die gesamte Landfläche der Staaten China und Indien. Betroffene Böden sind am Ende landwirtschaftlich nicht mehr nutzbar. Dieser Prozess setzt sich leider fort, jährlich gehen weltweit bis zu 26 Milliarden Tonnen Oberboden verloren. Das entspricht einem knappen Prozent der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche. Die Probleme verursacht in vielen Fällen der Mensch durch Rodungen, Maßnahmen der Flurbereinigung, Asphaltierung, die zu rasch abfließendem Oberwasser führt, sowie Bodenverdichtung durch Weidevieh, Tourismus und schwere Landmaschinen. Schon der schonendere Umgang mit dem Boden würde diesen schützen. Zusätzlich sind Abwandlungen und Ergänzungen bekannter Kulturmaßnahmen möglich, darunter die Belassung der dichten Dauervegetation, Mulchen nach der Ernte, Humusanreicherung, höhenparalleles Pflügen und die Verwendung von sogenannten Grubbern beim Pflügen, die den Boden nicht wenden.

Gezielte Maßnahmen für den Erosionsschutz
Der Erosionsdruck ist auf manche Böden so groß, dass es gezielter Schutzmaßnahmen vor Erosion bedarf. Im Wesentlichen gibt es hierfür folgende Möglichkeiten:

  • Aufforstung der Waldgrenzen
  • Terrassierung
  • Pflanzung von Windschutzhecken
  • Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen
  • direkter Bodenschutz mit Vliesen
  • Wegebau mit Wasserabfuhrgräben an den Höhenlinien
  • gesetzliche Maßnahmen wie der Ausweis von Bodenschutzgebieten

Durch diese Maßnahmen wird die Erosion unterbunden, die Böden werden fruchtbarer und bringen mehr landwirtschaftlichen Ertrag. Mit Pufferzonen lassen sich die Auswaschung von Pflanzenschutzmitteln und der Eintrag von Tierarzneimitteln in die Gewässer verhindern. Solche Maßnahmen werden auf staatlicher und supranationaler Ebene gefördert. Allerdings ist es nicht möglich, Äcker etwa in Hanglagen vollkommen ohne Bodenabtrag zu nutzen. Daher besteht ein realistisches Ziel darin, die Erosion zu begrenzen. Erstrebenswert erscheinen maximal zehn Tonnen pro Jahr und Hektar, die einer Schichtdicke von ~0,6 mm entsprechen würden. Das gilt als tolerierbar. Es bildet sich auch neuer Boden, aber sehr langsam. Daher gelten die angegebenen Werte als Obergrenzen. Im Folgenden sollen Einzelmaßnahmen für den Erosionsschutz näher beschrieben werden.

Mulchbewirtschaftung, Förderung der Bodengare
Diese Maßnahmen verhindern, dass sich Regenwasser auf der Bodenoberfläche sammelt und dann oberflächig abfließt.

  • Förderung der Bodengare: Kalkung, Humusversorgung, schonende Bodenbearbeitung, Vermeiden von Bodenverdichtung, ausreichende Durchwurzelung
  • Mulchbewirtschaftung: Wenn Pflanzenreste (Mulch) auf der Oberfläche verbleiben, brechen sie die Aufschlagskraft von Regentropfen und erhöhen die Wasserinfiltration. Das vermindert den Oberflächenabfluss.

In die Mulchschicht kann bei fast allen Kulturen gesät werden. Bewährt haben sich auch Zwischenfrüchte wie Senf, Phacelia, deutsches Weidelgras und Winterrüben. Die Direktsaat ist eine Sonderform der Mulchbewirtschaftung. Dabei erfolgt die Aussaat ohne Bodenbearbeitung gleich nach der Ernte. In den USA konnte damit ein deutlicher Rückgang der Bodenerosion erzielt werden.

Ackerbewirtschaftung quer zum Hang
Viele Äcker liegen an Hängen. Um dort den Wasserabfluss zu verhindern, ist eine Bewirtschaftung parallel zur Höhenlinie und quer zum Hang angebracht. Das verhindert erosionsfördernde Fahrspuren in Hangrichtung. Im Rahmen einer Flurneuordnung, bei der Feldgrenzen neu gezogen werden, ist darauf zu achten, dass Querbewirtschaftung weiter möglich ist. Auch sollten alte Ackerterrassen, Hecken und Ranken immer erhalten bleiben.

Erosionsschutz mit Vliesen
Erosionsschutzmatten verhindern nach dem Aufbringen von Saatgut sehr wirksam die Bodenerosion. Diese Maßnahme lässt sich vergleichsweise unkompliziert durchführen. Zum Einsatz kommen biologisch abbaubare Matten aus Kokos oder Jute. Diese sind zusätzlich imstande, Temperaturschwankungen auszugleichen. Das beeinflusst die Keimung der Saat sehr günstig. Die Matten unterbinden den Bodenabtrag durch Wind und unterstützen die Wasserspeicherung. Das wirkt einem trockenen Boden entgegen. Kokos- und Jutegewebe sind sehr einfach zu verlegen. Sie passen sich jedem Gelände – auch hügeligen Hanglagen – sehr gut an. Allmählich verrotten sie rückstandsfrei. Dann bilden sie einen wertvollen Humus.