Der Fütterungscomputer – tiergerechte Versorgung automatisch gewährleistet
Wo Tiere gehalten werden, da entstehen zahlreiche Aufgaben. So muss das Vieh nicht alleine in gesunden und hygienischen Verhältnissen eine Unterkunft finden. Vielmehr nimmt auch die Fütterung ein hohes zeitliches Pensum in Anspruch. Dieser Schritt kann sich dank moderner Computertechnologie nun aber deutlich reduzieren lassen.
Die Fütterung per Computer
Der technische Fortschritt lässt sich aus dem heutigen Leben bereits nicht mehr wegdenken. Der Alltag vieler Menschen wird dadurch vereinfacht, Produktionsprozesse können schneller und effizienter durchgeführt werden. Auch auf Bauernhöfen lassen sich die modernen Errungenschaften sinnvoll einsetzen – selbst dort, wo man sie vielleicht nicht unbedingt vermutet. Doch sogar die Fütterung der Tiere wird immer häufiger computergesteuert umgesetzt. Zum Einsatz kommen dabei mit Nahrung gefüllte Maschinen, die entweder auf bestimmte automatisierte Handlungsweisen programmiert sind – oder die im Rahmen eines größeren Netzwerkes mit einer Computersoftware interagieren und dabei sekundengenau ihre Befehle erhalten. Gerade in großen Mastanlagen lohnt sich ein solches Vorgehen, da es Zeit und Kosten spart. Ebenso wird die Zahl erforderlicher Arbeitskräfte gesenkt – die einst mehreren Mitarbeitern zufallende Aufgabe wird nun durch einen einzelnen Angestellten erledigt.
Wann und wie wird gefüttert?
Ein solcher Computer lässt sich sehr genau auf seine anstehenden Herausforderungen einstellen. So wird er exakt darauf programmiert, wann er bestimmte Mengen des Futters an welchen Orten des Stalles zu verteilen hat. Dabei steuert er – etwa auf einem Schienensystem – die einzelnen Näpfe, Tröge und Tränken gezielt an. Auf diese Weise wird das lästige Malheur umgangen, dass in einigen Bereichen der Mastanlage zu wenig Nahrung vorhanden ist – oder die Tiere erbittert darum kämpfen müssen. Das ist vor allem dann wichtig, wenn Nachwuchs in den Ställen erwartet wird: War es einst die Aufgabe des Landwirtes, auch in der Nacht nach Fohlen, Kälbern oder Ferkeln zu schauen und deren Ernährung zu beobachten, so übernimmt der Computer nun diese Aufgabe.
Futterzuteilung nach Gewicht der Tiere
Doch eine solche Anlage verfügt über sehr viel mehr Möglichkeiten. Insbesondere dann, wenn sie als Bestandteil eines digital vernetzten Stalles zum Einsatz kommt. So lässt sich der Fütterungscomputer etwa mit einer Waage verbinden. Auf dieses Weise wird an Durchgangsschleusen das Gewicht eines jeden vorhandenen Tieres ermittelt. Eine solche Messung erfolgt in Sekundenschnelle, das dabei erhobene Ergebnis wird sofort an ein daran gekoppeltes Programm übersendet und dort in die digitalen Mastbücher eingetragen. Der Vorteil liegt nun darin, dass ein Durchschnittsgewicht aller in einer Anlage stehenden Tiere analysiert werden kann – auf dieser Basis wird ohne das Zutun des Landwirtes automatisch die Futtermenge für die Herde errechnet.
Eine individuelle Mischung ist möglich
Doch nicht alleine der Zeitpunkt und die Menge der Fütterung lassen sich genau programmieren. Sind einige Tiere zu schwach oder leiden sie unter Krankheiten, so bestand die Aufgabe des Landwirtes in der Vergangenheit immer darin, eine eigene Mischung der Nahrung zusammenzustellen, die allen Bedürfnissen des Viehs gerecht wurde. Auch diese Anforderung kann der Computer mittlerweile umsetzen. So wird er neben dem Hauptfutter mit diversen anderen Bestandteilen gefüllt – dafür stehen je nach Vorrichtung unterschiedliche Einfüllsysteme und separate Auffangbecken in der Fütterungsanlage zur Verfügung. Je nach Wunsch kann daraus eine ganz eigenständige Nahrung dosiert werden. Auch ihr Rezept lässt sich übrigens digital abspeichern – und wird bei späterem Bedarf mühelos durch den Computer in seinem Archiv gefunden und erneut zusammengestellt.
Die Ergebnisse digital überwachen
Übrigens lässt sich die Verbindung zwischen der Waage und dem Fütterungscomputer auch auf umgekehrtem Wege nutzen. So kann mehreren Ställen eine jeweils voneinander abweichende Futtermischung zugeteilt werden. Passieren die Tiere später eine Durchgangsschleuse, wird erneut deren Gewicht ermittelt – mit einem Blick sieht der Landwirt, welche Nahrung die besten Resultate bei der Mast auslöst. Es lohnt sich also, dem technischen Fortschritt im Stall eine Chance zu geben. Die anfänglichen Investitionen rentieren sich meist in einem Zeitraum von fünf bis zehn Jahren. Sogar die Handhabung erfolgt bei den meisten Anlagen weitgehend ohne Probleme – selbst Laien werden die Bedienung in kurzer Zeit mühelos erlernen. Das Wohl und die Gesundheit der Tiere profitieren also von dem Kauf eines solchen Computers.